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Diabetes Center Berne und Tidepool: Neue Zusammenarbeit zur Förderung der Forschung im Bereich Diabetes und Frauengesundheit

Diabetes Center Berne und Tidepool: Neue Zusammenarbeit zur Förderung der Forschung im Bereich Diabetes und Frauengesundheit

Diabetes Center Berne und Tidepool: Neue Zusammenarbeit zur Förderung der Forschung im Bereich Diabetes und Frauengesundheit

Bern/Palo Alto, 13. Dezember 2023 – Das Diabetes Center Berne (DCB), eine private, unabhängige Schweizer Stiftung, und Tidepool, eine US-amerikanische Non-Profit-Organisation, gehen eine Partnerschaft ein, um den Zusammenhang zwischen Diabetes und Frauengesundheit zu erforschen. Die erste Initiative im Rahmen dieser Zusammenarbeit wird sich auf den Einfluss des Menstruationszyklus auf insulinabhängigen Diabetes konzentrieren.

Menstrual Cycle Study

In Anbetracht der Herausforderungen, denen sich Frauen mit insulinabhängigem Diabetes gegenübersehen, ist die Forschung, die speziell die Auswirkungen des Menstruationszyklus auf das Diabetesmanagement untersucht, bisher begrenzt. Dieser Mangel an gezielten Studien hat die Entwicklung von individuellen Behandlungsstrategien für Frauen behindert. Die Partnerschaft zwischen dem Diabetes Center Berne (DCB) und Tidepool hat zum Ziel, diese kritische Forschungslücke zu füllen. Ihre gemeinsame Arbeit konzentriert sich auf die Untersuchung des Zusammenspiels zwischen dem Menstruationszyklus und dem Diabetesmanagement mit dem Ziel, die Versorgung zu verbessern und die Lebensqualität zu erhöhen.

Um den Zusammenhang zwischen Menstruationszyklus und insulinabhängigem Diabetes zu erforschen – mit dem Ziel, die Entwicklung von Hilfsmitteln und Produkten zu unterstützen, die die Belastung durch das Diabetesmanagement während des Menstruationszyklus verringern – schließen sich Tidepool und DCB zusammen und beginnen mit einer ersten Studie. Tidepool ermöglicht hierbei den Zugang zu den Daten von Menschen mit Typ-1-Diabetes, die menstruieren, und stellt sein Fachwissen bei der Datenerhebung für diese Initiative zur Verfügung. Das DCB wird sein Fachwissen im Bereich der klinischen Forschung und der Forschungsinfrastruktur einbringen.

„Tidepool und DCB haben gemeinsame Ziele“, sagt Martina Rothenbühler, Data Science Lead bei DCB. „Wir sind beide gemeinnützige Organisationen, die sich zum Ziel gesetzt haben, das Leben mit Diabetes zu erleichtern, Innovationen zu fördern und ein großes Interesse daran zu haben, wissenschaftliche Erkenntnisse in Empfehlungen und Hilfsmittel umzusetzen, die das Diabetesmanagement erleichtern.“

Stefanie Hossmann, Clinical Research Lead bei DCB, fügt hinzu: „Die Partnerschaft mit Tidepool bietet uns die Möglichkeit, mit einem hoch motivierten Team zusammenzukommen, das sich der Analyse verschiedener Aspekte rund um den Menstruationszyklus widmet, dem Tidepool Period Project.“

„Das DCB-Team hat einen starken akademischen Fokus, der den Fahrplan, den wir für das Tidepool Period Project aufgestellt haben, und die Fähigkeiten, die wir im Tidepool-Team haben, ergänzt, und wir freuen uns sehr über diese Partnerschaft“, sagt Saira Khan-Gallo, Access & Equity Lead bei Tidepool.

Über DCB
Das Diabetes Center Berne (DCB) ist eine private, unabhängige Schweizer Stiftung, die 2017 mit dem Ziel gegründet wurde, das Leben mit Diabetes zu erleichtern. DCB unterstützt Ideen und Projekte im Bereich der Diabetestechnologie weltweit, indem es Fachwissen, Zugang zu klinischen Forschungseinrichtungen und eigenen Labors sowie finanzielle Mittel bereitstellt. Ziel ist es, sie in einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit dem Markteintritt ein grosses Stück näher zu bringen. Die Arbeit des DCB ist nicht gewinnorientiert – das Ziel sind neue Erkenntnisse und Innovationen rund um das Diabetesmanagement sowie eine lebendige Community.

Über Tidepool
Tidepool ist ein anerkannter Innovator auf dem Gebiet der Diabetessoftware, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, Diabetesdaten für Menschen mit Diabetes, ihre Angehörigen und Forscher zugänglicher, verwertbarer und aussagekräftiger zu machen. Tidepool wurde 2013 gegründet und bietet eine Reihe von Software-Tools für Menschen mit Diabetes und die sie betreuenden Kliniken, darunter Tidepool Web, Tidepool Mobile, Tidepool Uploader und bald auch Tidepool Loop. Tidepool ist eine eingetragene 501(c)3 gemeinnützige Organisation. Mehr Informationen unter tidepool.org. Folge uns auf Twitter unter @Tidepool_org und auf Facebook und Instagram.

Kontakte

Diabetes Center Berne

Freiburgstrasse 3
CH-3010 Bern
www.dcberne.com

Medienkontakt
Sunjoy Mathieu
medien@dcberne.com

Tidepool

555 Bryant Straße #429
Palo Alto, CA 94301
www.tidepool.org

Medienkontakt
Saira Khan-Gallo
media@tidepool.org

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Über die Menstrual Cycle Study

Neuigkeiten

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DCB geht Partnerschaft mit digital health center bülach ein

DCB geht Partnerschaft mit digital health center bülach ein

DCB geht Partnerschaft mit digital health center bülach ein

DCB ist stolz, eine neue Partnerschaft mit dem digital health center bülach bekannt zu geben. Die Zusammenarbeit wird die digitale Gesundheitsinnovation im Bereich Diabetes fördern und die jeweiligen Netzwerke erweitern.

Neue Partnerschaft mit dem digital health center bülach

DCB ist stolz, eine neue Partnerschaft mit dem digital health center bülach bekannt zu geben.

Im digital health center bülach erforschen und erarbeiten Start-ups neue Lösungen zusammen mit etablierten Unternehmen aus dem Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie (ICT) und Unternehmen aus der Gesundheitsbranche.

Gemeinsam wollen das DCB und das digital health center bülach ihre Netzwerke ausbauen und zusammenarbeiten, um digitale Gesundheitsinnovationen im Bereich Diabetes noch stärker zu fördern

Weitere Informationen gibt es auf der Website: https://www.digital-health-center.ch/

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DCB Open Innovation Challenge: MYNERVA und Spotlight-AQ gehen als Gewinner hervor

DCB Open Innovation Challenge: MYNERVA und Spotlight-AQ gehen als Gewinner hervor

DCB Open Innovation Challenge: MYNERVA und Spotlight-AQ gehen als Gewinner hervor

Am 9. November fand die diesjährige DCB Start-Up Night und Preisverleihung der Open Innovation Challenge 2023 statt. Nach einem spannenden Abend gefüllt mit den Top 6 Pitches, kürte eine internationale Jury die Gewinner der dritten Ausgabe der Open Innovation Challenge, die in diesem Jahr in die beiden Kategorien „Diabetes Devices“ und „Digital Diabetes“ aufgeteilt war.

 

Unglaubliche 66 Ideen wurden für den Wettbewerb eingereicht, mit drei Finalisten in jeder Kategorie. Die sechs Finalisten aus den USA, Grossbritannien, der Schweiz, Irland, Südafrika und Frankreich präsentierten ihre Projekte live auf der Bühne in Bern vor 300 Gästen und einer internationalen Jury. Die ersten Preise in Höhe von jeweils 100.000 USD in Form von Geld- und Sachleistungen gingen an MYNERVA (Schweiz) in der Kategorie Diabetes Devices und an Spotlight-AQ (Großbritannien) in der Kategorie Digital Diabetes.

„Die DCB Open Innovation Challenge ist unser jährliches Highlight und unser Beitrag, die besten Start-ups in der Diabetestechnologie mit einer Vielzahl von Dienstleistungen und nachhaltigen Verbindungen zu unterstützen. Wir freuen uns sehr auf die weitere Zusammenarbeit mit allen Finalisten“,

sagt Ema Grabenweger, Innovationsmanagerin und Organisatorin der DCB Start-Up Night.

1. Platz Diabetes Devices: MYNERVA

Derek Brandt (CEO DCB), Greta Ehlers (Business Development DCB), Greta Preatoni (CEO MYNERVA) und Maren Schinz (Innovation Manager DCB)

MYNERVA, Gewinner in der Kategorie Diabetes Devices, entwickelt ein einzigartiges Wearable für Menschen, die mit diabetischer Neuropathie leben. Das Gerät stellt das Gefühl in Extremitäten wieder her und lindert Schmerzen durch eine nicht-invasive elektrische Nervenstimulation, die von KI-Algorithmen gesteuert wird.

In ihrer Präsentation betonte die Geschäftsführerin Greta Preatoni die Auswirkungen, die dies auf die Lebensqualität der Menschen haben kann, indem es ihnen die Fähigkeit zurückgibt, leichter und schmerzfrei zu gehen.

1. Platz Digital Diabetes: Spotlight-AQ

Ema Grabenweger (Innovation Manager DCB), Katharine Barnard (Spotlight-AQ) und Greta Ehlers (Business Development DCB)

Spotlight-AQ, Gewinner in der Kategorie Digital Diabetes, hat es sich zur Aufgabe gemacht, ärztliche Routinebesuche zu verbessern, indem es Menschen mit Diabetes das Gefühl gibt, gehört zu werden, und Ärzten das Gefühl gibt, sich um sie kümmern zu können. Es handelt sich um eine neuartige, validierte infografische Bewertungsplattform, die die vorrangigen Anliegen der Nutzer und die unmittelbar zugeordneten Ressourcen zur Befriedigung dieser unerfüllten Bedürfnisse aufzeigt.

In ihrer Präsentation betonte Chief Scientific Officer Katharine Barnard die Rolle, die dies im Rahmen der bestehenden Gesundheitssysteme und -strukturen spielen kann, um Menschen mit Diabetes zu helfen und gleichzeitig das Burnout bei den behandelnden Ärzten zu verringern.

Eine Nacht voll Innovation

Alle teilnehmenden Start-ups feiern mit Mentoren, Organisatoren und Jurymitgliedern

Die DCB Start-Up Night ist das Finale der DCB Open Innovation Challenge und wurde entsprechend gefeiert. Die beiden Gewinner erhielten jeweils 100.000 USD, bestehend aus 50.000 USD an Finanzmitteln und 50.000 USD an Sachleistungen (Dienstleistungen des DCB und seines Partnernetzes). Die vier verbleibenden Finalisten erhielten jeweils 20.000 USD, bestehend aus 10.000 USD an Finanzmitteln und 10.000 USD an Sachleistungen:

Die vier Finalisten pitchen live auf der Bühne

Diabetes Devices

Fada Medical (Irland): Fada Medical hat eine Technologie entwickelt, mit der die Leistung einer Infusionskanüle um bis zu 30 Tage verlängert werden kann, um die langfristige Verwendung einer Insulinpumpe für Menschen mit Typ-1-Diabetes zu unterstützen. Sie verwenden eine neuartige Methode, um ein Therapeutikum, wie z. B. Insulin, erfolgreich in das subkutane Gewebe einzubringen und dabei jegliche Blockade zu umgehen, die durch die Fremdkörperreaktion entstehen kann.

Eclypia (Frankreich): Eclypia entwickelt eine einzigartige nicht-invasive Sensorplattform für Gesundheit und Wellness. Ihr erstes Produkt ist ein nicht-invasives Gerät zur kontinuierlichen Blutzuckermessung, das auf herausragenden neuen und bahnbrechenden photonischen Technologien basiert.

Digital Diabetes

Africa Diabetes Chat (Südafrika): Sweet Life hat seit seiner Gründung im Jahr 2011 leicht verständliche Diabetes-Informationen für die Gemeinschaft erstellt, aber in den letzten drei Jahren lag der Schwerpunkt auf der Erprobung der effektivsten Formate, Sprache und Sprachen (Südafrika hat 11 offizielle Sprachen). Sie haben es sich zur Aufgabe gemacht, das Problem der Diabetesaufklärung in Südafrika zu lösen und den Weg dafür zu ebnen, dass es in ganz Afrika gelöst werden kann, wenn das System auf die richtige Weise aufgebaut wird. Wie? Ein WhatsApp-Chatbot.

Gluroo (Vereinigte Staaten): Gluroo ist eine kollaborative Diabetes-Management-App mit bekannter Benutzerfreundlichkeit: Es ist eine Chat-App! Die Messaging-Gruppe ist deine GluCrewund Gluroo bietet hochwertige Integrationen mit CGMs und Pumpen. Diese Integrationen tragen zu Gluroos Diabetes Event Log, dem GEL, bei. Dieses GEL wird in Echtzeit mit allen Geräten geteilt und synchronisiert, so dass jeder in Echtzeit auf dem Laufenden bleiben kann.

„Wir sind besonders stolz auf das Engagement und das Wachstum der diesjährigen Teams und freuen uns darauf, die Arbeit mit dem gemeinsamen Ziel fortzusetzen – das Leben von Menschen mit Diabetes zu verbessern“,

sagt Maren Schinz, DCB-Innovationsmanagerin und verantwortlich für die Open Innovation Challenge 2023.

Über die DCB Open Innovation Challenge

Nach dem ersten Start im Jahr 2021 fand die DCB Open Innovation Challenge dieses Jahr zum dritten Mal statt. Ziel der Challenge ist es, innovative, internationale Projekte im Bereich Diabetesmanagement zu fördern. Mit einem Preisgeld von insgesamt 280.000 USD ist die DCB Open Innovation Challenge eine der weltweit höchstdotierten, internationalen Auszeichnungen im Bereich Diabetes. Bewerben können sich Start-ups, Fachleute aus Medizin und Forschung sowie Einzelpersonen.

Jury, Start-Ups und DCB-Organisatoren feiern die Gewinner

Neuigkeiten

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DCB „Patient Leaders“ werden zum „Lived Experience Panel“

DCB „Patient Leaders“ werden zum „Lived Experience Panel“

DCB „Patient Leaders“ werden zum „Lived Experience Panel“

Das DCB schätzt die Community der Menschen, die mit Diabetes leben, und ihre Erfahrung im täglichen Umgang mit Diabetes sehr. Da sie viel mehr als nur „Patient:innen“ sind, wurden die „Patient Leaders“ in „Lived Experience Panel“ umbenannt.

(Neu-)Vorstellung des DCB Lived Experience Panels

Bei DCB schätzen wir die Community von Menschen, die mit Diabetes leben, und ihren reichen Erfahrungsschatz, den sie im täglichen Selbst-Management erworben haben. Im Jahr 2021 haben wir das Konzept der „Patient Leaders“ eingeführt, die als globale Vertreter von Menschen mit Diabetes fungieren und das Ziel verfolgen, die Kluft zwischen Forschung, Produktinnovation und den Erfahrungen unserer Community-Mitglieder zu überbrücken.

Im Einklang mit der starken #languagematters-Bewegung, die in den letzten Jahren an Dynamik gewonnen hat, hat sich DCB zum Ziel gesetzt, zur Entstigmatisierung von Diabetes beizutragen und Menschen, die mit Diabetes leben, in ihrer Expertise zu stärken.

In Anerkennung des komplexen und vielschichtigen Wissens innerhalb unserer Community sind wir stolz darauf, bekannt geben zu können, dass unsere „Patient Leaders“ nun als „Lived Experience Panel“ bekannt sein werden. Hinter dieser Änderung steht die Überzeugung, dass Menschen, die mit Diabetes leben, mehr als nur den Begriff „Patient:innen“ verkörpern. Der Begriff „Patient:in“ kann ungewollt eine passive Rolle im Gesundheitswesen suggerieren, während in Wirklichkeit jede:r Einzelne selbst aktiv am eigenen komplexen Diabetesmanagement beteiligt ist.

Das DCB ist erfreut, eine so vielfältige und aufschlussreiche Community von Experten mit Diabetes-Lebenserfahrung zu haben. Mit dieser Änderung der Nomenklatur wollen wir unser Engagement für die Anerkennung der Expertise und der Handlungsfähigkeit von Menschen mit Diabetes unterstreichen. Wir freuen uns auf die vor uns liegende Reise, auf der wir weiterhin gemeinsam daran arbeiten werden, das Leben der Menschen mit Diabetes zu verbessern.

„Der Begriff ‚Patient‘ impliziert, dass die Person ein passiver Empfänger von Pflege ist und nicht ein aktiver Akteur bei der eigenen Selbstpflege. Patienten sind Menschen, und Menschen sind Individuen, mit eigenen Vorlieben, Prioritäten und einem Leben jenseits von Diabetes.

– Positionspapier „Language Matters“, Diabetes Australia

Um mehr über die Mitglieder des DCB Lived Experience Panel zu erfahren, besuche bitte unsere Community-Seite. Wenn du selbst mit Diabetes lebst und daran interessiert bist, Teil des Lived Experience Panel bei DCB zu werden, wende dich bitte mit einer kurzen Vorstellung an community@dcberne.com

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Maria Luisa Balmer erhält den Marie Heim-Vögtlin Preis

Maria Luisa Balmer erhält den Marie Heim-Vögtlin Preis

Maria Luisa Balmer erhält den Marie Heim-Vögtlin Preis

Die diesjährige Gewinnerin des Marie Heim-Vögtlin Preises ist Maria Luisa Balmer. Der SNF verleiht ihr den Preis für ihre Forschung über Darmbakterien und deren Rolle bei der Entstehung von Diabetes und krankhaftem Übergewicht.

In der Schweiz ist rund jedes sechste Kind übergewichtig – Tendenz steigend. Das ist bedenklich, denn starkes Übergewicht erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs und Diabetes. «Schon seit längerem weiss man, dass bei der Entstehung von Übergewicht die Darmflora eine wichtige Rolle spielt», sagt Maria Luisa Balmer, Fachärztin für Innere Medizin am Inselspital und Forschungsgruppenleiterin an der Universität Bern. Doch dieser Zusammenhang ist komplex. In ihrer Forschung untersucht Balmer wie Darmbakterien, deren Stoffwechselprodukte und das Immunsystem (*1) zusammenspielen.

Für ihre Forschungsarbeit erhält sie vom Schweizerischen Nationalfonds (SNF) den Marie Heim-Vögtlin-Preis 2023. Die Preisverleihung findet am 21. November an der Universität Bern statt.

Maria Luisa Balmer (Foto: Sina Lou Ravasio)

Aufgespürt: Dickmachende Bakterien

Was man bereits weiss: Krankhaft übergewichtige Menschen haben meist eine andere Darmflora als schlanke, gesunde Personen. So wachsen bei ihnen bestimmte Bakterienarten sehr stark und verdrängen andere. Doch was bedeutet das? Und ist die veränderte Darmflora Ursache oder Folge des Übergewichts? Diese Fragen untersucht die Forscherin unter anderem mit keimfreien Mäusen, die an der Universität Bern in einer weltweit einzigartigen Anlage gezüchtet werden. «An diesen Tieren können wir den Einfluss einzelner Bakterienarten untersuchen und Ursache-Wirkung-Beziehungen aufklären», erklärt Balmer.

Auf diese Weise konnte ihr Team tatsächlich fünf Bakterienarten identifizieren, die die Mäuse anfälliger für Übergewicht machten. Im nächsten Schritt will das Team analysieren, wie dieser Einfluss zustande kommt – etwa, welche bakteriellen Stoffwechselprodukte zum dickmachenden Effekt beitragen und wie diese das Immunsystem beeinflussen.

In einer Vorgängerstudie hatte Balmer bereits gezeigt, dass das Stoffwechselprodukt Acetat eine positive Auswirkung auf Immunzellen hat (*2). Damit verdeutlichte die Forscherin die Verbindung zwischen der Ernährung, der Darmflora und dem Immunsystem. Denn Acetat entsteht unter anderem wenn Bakterien im Darm Nahrungsfasern, wie sie in Gemüse oder Vollkornprodukten enthalten sind, verstoffwechseln.

Mit Kaugummi die Gesundheit fördern

Den Einfluss von Nahrungsfasern untersucht Balmers Forschungsgruppe zurzeit näher in einer klinischen Studie mit über 100 stark übergewichtigen Kindern. Dafür hat das Team einen Kaugummi entwickelt, der mit wasserlöslichen Nahrungsfasern angereichert ist – eine komplett neue Idee. Der Clou: Der «FibreGum» wird von den Kindern nicht als Medizin wahrgenommen. Er schmeckt nach Minze wie ein normaler Kaugummi. Quasi unbemerkt soll er den Darmstoffwechsel der Kinder fördern und ihnen gleichzeitig helfen, das Naschen anderer Süssigkeiten zu reduzieren. «Gerade für Kinder brauchen wir niederschwellige Behandlungen», sagt Balmer. Mit der Studie will sie feststellen, ob die mit dem FibreGum eingenommenen Nahrungsfasern tatsächlich die Darmflora verbessern – und letztlich, ob die Kinder dadurch einfacher abnehmen.

Karrierebilder: «Es braucht ein Umdenken»

Für ihre Forschung war die Medizinerin 2020 bereits mit einer SNF Eccellenza-Fellowship ausgezeichnet worden. Jetzt den Marie Heim-Vögtlin-Preis zu erhalten, bedeute für sie eine riesige Anerkennung. Aber nicht nur: Sie sieht den Preis auch als Möglichkeit, sichtbar zu sein als Forscherin, die zugleich auch Ärztin und Familienfrau ist. «Was das angeht, braucht es in unserer Gesellschaft dringend ein Umdenken», betont Balmer. «Wir müssen unsere althergebrachten Rollenbilder von Gruppenleitern und Gruppenleiterinnen an den Hochschulen anpassen.» Denn für berufstätige Paare sei die Messlatte utopisch hoch – nicht nur für Mütter, sondern auch für Väter. «Mir ist es wichtig vorzuleben, dass man auch mit Familie oder zeitintensiven Hobbys spannende Forschung betreiben und erfolgreich sein kann – wenn man Menschen hat, die einen unterstützen.»

(*1) J. Lötscher und M.L. Balmer: Sensing between reactions – how the metabolic microenvironment shapes immunity. Clin Exp Immunol (2019). doi: https://doi.org/10.1111/cei.13291.

(*2) M.L. Balmer et. al: Memory CD8+ T Cells Balance Pro- and Anti-inflammatory Activity by Reprogramming Cellular Acetate Handling at Sites of Infection. Cell Matabolism (2020). doi: https://doi.org/10.1016/j.cmet.2020.07.004.

Kontakt

Maria Luisa Balmer

Universitätsklinik für Diabetologie, Endokrinologie, Ernährungsmedizin & Metabolismus (UDEM)

Inselspital

Freiburgstraße 15

CH-3010 Bern

Tel.: +41 31 632 96 40

E-Mail: maria.balmer@unibe.ch

Auszeichnung für exzellente Forscherinnen

Mit dem Marie Heim-Vögtlin-Preis würdigt der SNF jedes Jahr eine hervorragende Nachwuchsforscherin. Die Gewinnerinnen sind inspirierende Vorbilder. Während der Laufzeit ihres SNF-Förderbeitrags konnten sie bemerkenswerte Resultate erzielen und ihre Karriere entscheidend vorantreiben. Seit 2020 geht der Preis an eine ehemalige Beitragsempfängerin der Förderinstrumente MHV, Doc.CH, Postdoc.Mobility, Ambizione oder PRIMA.

Marie Heim-Vögtlin, die Namensgeberin des Preises, wurde 1868 als erste Schweizerin an der Universität Zürich zum Studium an der medizinischen Fakultät zugelassen. Nach dem Abschluss des Studiums eröffnete sie eine Praxis für Gynäkologie, die sie nach der Geburt ihrer zwei Kinder weiterführte. Sie zählt zu den Vorreiterinnen im Kampf für den Zugang der Frauen zu akademischer Bildung.

https://www.snf.ch

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DCB wird Mitglied des Global Diabetes Compact Forum der WHO

DCB wird Mitglied des Global Diabetes Compact Forum der WHO

DCB wird Mitglied des Global Diabetes Compact Forum der WHO

Das DCB ist stolz, sich den weltweiten Bemühungen des Global Diabetes Compact Forums der WHO anzuschließen, die im Einklang mit der zentralen Vision und Mission stehen: Das Leben von Menschen mit Diabetes zu verbessern.

DCB wird neues Mitglied des Global Diabetes Compact Forum der WHO

Das DCB wurde kürzlich als neues Mitglied in das Global Diabetes Compact Forum der WHO aufgenommen. Die Grundsätze und Ziele des Forums stimmen mit der Vision und Mission des DCB überein – das Leben von Menschen mit Diabetes zu verbessern.

Die DCB ist erfreut, sich den globalen Bemühungen anzuschließen, eine kollektive Vision für die Interessenvertretung und Zusammenarbeit im Bereich Diabetes zu entwickeln. Im Forum können Ideen, Informationen und Ansichten zwischen der WHO und ihren Mitgliedern sowie zwischen den Mitgliedern untereinander ausgetauscht werden.

„Das Global Diabetes Compact Forum wurde von der WHO ins Leben gerufen, um Ideen, Informationen und Ansichten auszutauschen, die dazu beitragen, sich für eine Welt einzusetzen, in der das Diabetesrisiko verringert wird und in der alle Menschen, bei denen Diabetes diagnostiziert wird, Zugang zu einer gerechten, umfassenden, erschwinglichen und qualitativ hochwertigen Behandlung und Pflege haben. “

– WHO

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